Presto bleibt nur der Weg einer Verschmelzung mit der Nationalen Automobilgesellschaft in Berlin, die am 01.01.1928 vollzogen wird. Das Prestowerk in Chemnitz firmiert nun als Nationale Automobil-Gesellschaft A.-G., Abteilung Prestowerke Chemnitz, obwohl die Zentrale in Berlin selbst nur etwa 5% der Mitarbeiter beschäftigt. Noch im gleichen Jahr wird die Produktion von Automobilen in Chemnitz eingestellt.


Leere Hallen mit einem Restbestand an Presto Typ G im jahr 1928

Die Produktionsanlagen werden demontiert und zunächst nach Berlin verbracht. Später übergibt die NAG diese Anlagen den Büssing-Werken in Braunschweig.

Die Produktion besteht nun nur noch aus Fahrrädern. Ab 1930 sind kleine Motoren von Fichtel und Sachs mit 74 ccm Hubraum verfügbar. Presto hatte bereits in den zwanziger Jahren einige Erfahrungen mit dem DKW Reichsfahrtmotor gesammelt und wird ab 1930 einer der ersten Produzenten motorisierter Fahrräder. In den Folgejahren kommen zahlreiche Modelle dazu. Neben Modellen mit Kickstarter und dem Einsatz der größeren 98 ccm Motoren, setzt Presto 1938/39 kurzzeitig auch ILO-Motoren mit Kickstarter für die eigenen Fahrzeuge ein.

Ende der dreißiger Jahre beginnt auch für Presto die Rüstungsproduktion in zwei Abteilungen. Neben Fahrrädern und Leichtmotorrädern werden nun auch Heeresketten und Heeresgetriebe geliefert. Ab 1943 kippt dann die Produktion fast vollständig zugunsten der Heeresketten, die bis 1945 nahezu einziges Produkt der Prestowerke bleiben.

1935 verkauft die NAG die Werksanlagen an der Chemnitzer Scheffelstraße für 2.450.000 RM an die aufstrebende AutoUnion AG. Die Prestowerker müssen daraufhin umziehen. Zwischen der NAG und dem Eigentümer der Dorfstraße 52 (heute Paul-Gruner-Straße) in Altchemnitz, dem "Sachsenwerk Licht- und Kraft-A.G. Dresden Niedersedlitz“ wird 1936 ein Mietvertrag mit einer Jahresmiete von 66.000 RM geschlossen. Später erwirbt die NAG das angemietete Grundstück.